Die Atomaufsicht verspielt ihre Glaubwürdigkeit endgültig

Das veraltete Atomkraftwerk Beznau (AG): Nur noch in Betrieb wegen Lobby-Verstrickungen in der Schweizer Atombehörde? Foto: istockphoto

Schon bisher war die Unabhängigkeit der Schweizer Atomaufsicht ENSI zweifelhaft. Im Januar 2020 jedoch hat der Bundesrat Martin Zimmermann zum Präsidenten des ENSI-Rats gewählt. Zimmermann ist gemäss Recherchen des Onlineportals Infosperber ein Lobbyist der Atomindustrie. Mit Zimmermann an der Spitze hat die oberste Schweizer Aufsicht über die Atomkraftwerke ihre Glaubwürdigkeit endgültig verspielt. Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) fordern den Bundesrat auf, die Wahl Zimmermanns zu widerrufen.

AefU-Medienmitteilung

24.06.2020

Rücktritt

Der Artikel von Kurt Marti auf infosperber.ch, die AefU-Medienmitteilung und Vorstösse von den Nationalrätinnen Martina Munz (SP) und Irène Kälin (Grüne) zum Atomlobbyisten Hans Zimmermann neu an der Spitze der Schweizer Atomaufsicht ENSI zeigten erfreuliche Wirkung: Heute gab das ENSI bekannt, dass Zimmermann auf Ende Juni zurücktritt. Auslöser seien Vorwürfe im Hinblick auf seine Unabhängigkeit, die in den Medien und im Rahmen politischer Vorstösse geäussert wurden.